Schadensanalyse
Analysieren • Erkennen • Abstellen • Vorbeugen
Schäden erkennen und vermeiden
Kleine Bauteile mit großer Wirkung – Dichtungen und andere Elastomerbauteile haben eine große Bedeutung in technischen Anwendungen. Sie sind günstig in der Anschaffung und anspruchsvoll in ihrer Funktion. Solange sie arbeiten, denken nur wenige an die kleinen, elastischen Komponenten. Doch versagen sie, so sind die Folgen meist nicht nur unbequem.
Nicht selten steht die komplette Maschine oder ein Fahrzeug still, mitunter kommt es sogar zum Totalschaden. Dann heißt es, nicht einfach nur das Bauteil zu tauschen und auf den nächsten Schaden zu warten. Es ist wichtig, den Ursachen für den Ausfall auf die Spur zu kommen, Fehler zu erkennen und aus ihnen zu lernen, um zukünftiges Versagen zu vermeiden.
Unsere Kernkompetenz
Die Schadensanalyse von Elastomer-Dichtungen und technischen Formteilen, beispielsweise Membranen, Elastomer- oder TPE-Schläuche, ist eine der Kernkompetenzen des Elastomer Instituts Richter.
Seit 1996, also seit nunmehr 25 Jahren, stehen wir mit Fachwissen und großer Erfahrung unseren Kunden im Schadensfall zur Seite. Wir begutachten und analysieren beschädigte Bauteile, erkennen die Schadensursache und schlagen Maßnahmen vor, um Ursachen abzustellen und weiteren Schäden vorzubeugen.
In weit über 2000 Fällen konnten durch die Expertise des Elastomer Instituts Richter Probleme erkannt und nachhaltig gelöst werden. Und das unabhängig davon, ob die Ursachen im Herstellungsprozess, dem Einbauraum, in der Qualität der Rezeptur oder in der Beanspruchung lagen.
Darüber hinaus tragen wir durch unsere qualifizierten und objektiven Analysen zur gütlichen Einigung bei Reklamations- und Schadensfällen bei.
Oft lassen sich durch nur kleine Veränderungen und Optimierungen im Herstellungsprozess oder der Anwendung immense Kosten einsparen und der mit Schadensfällen einhergehende Image- und Reputationsverlust wieder beheben.
Und dabei achten wir stets auf ein pragmatisches und praxisnahes Vorgehen, damit Sie schnell und mit überschaubarem Aufwand Antworten bekommen.
Der erste Eindruck
Ein Schaden an einem technischen Formteil fällt in der Regel erst auf, wenn es seine Funktion nicht mehr erfüllt. Dichtungen oder Schläuche sind plötzlich undicht, Leckage wird ganz offensichtlich, weil Flüssigkeit, Öl oder Gas in auffälligen Mengen aus dem Gerät austritt. Dämpfer absorbieren unzureichend Schwingungen oder Erschütterungen und Membrane verlieren ihre Schalt- oder Trennfunktion.
Oft kann der Betrachter schon beim ersten Anblick optisch eine Veränderung oder Beschädigung des Bauteils erkennen. Wo vor dem Einbau das Bauteil glatt, elastisch, schwarz bzw. farbig war, kommen nach einem Ausfall verfärbte, gerissene, spröde oder schmierige Komponenten zum Vorschein.
Allein mit der optischen Auffälligkeit, kommt man dem Schadensverlauf jedoch in der Regel noch nicht auf die Spur. Neben dem Bauteil und Werkstoff selbst, sollten der Einbauraum und die Einsatz- und Umgebungsbedingungen betrachtet werden. Denn nur in Kombination lässt sich verlässlich herausfinden, was wirklich mit dem Bauteil geschehen ist.
Was ist zu sehen
So gehen wir vor
Unser primäres Ziel bei einer Schadensanalyse ist es, die Schadensursache (root cause) zu identifizieren, um Ihnen dann geeignete Abstellmaßnahmen vorzuschlagen.
Bei jedem Schadensfall steht eine mikroskopische Prüfung der schadhaften Dichtung, eine Prüfung des Einbauraumes und der Randbedingungen, welche zum Ausfall geführt haben, an erster Stelle.
Erst danach macht der eher kostenintensivere Einsatz aufwändiger Analytik Sinn, um die angenommene Schadenshypothese abzusichern und eventuell andere Ursachen auszuschließen
Dabei gehen wir systematisch in fünf Schritten vor:
1. Identifikation der Probe bzw. des schadhaften Bauteils
Entspricht der Werkstoff des Schadensmusters wirklich den Spezifikationen oder Lieferantenvorgaben? Bilder und Anwenderinformationen allein reichen für eine belastbare Analyse nicht aus. Eine Identitätsprüfung verschafft Klarheit. Leider kommt es immer wieder vor, dass schlicht ein falscher Werkstoff verwendet wurde. In etwa 1-2% der Schadensfälle ist das bereits die Lösung des Problems.
2. Informationen zur Anwendung einholen
Im nächsten Schritt erfragen wir Details zur Anwendung, dem Funktionsprinzip des Bauteiles, zum Schaden und dessen Vorgeschichte. Je besser wir die Anwendung und Einsatzbedingungen des Bauteiles und die Umstände kennen, unter denen der Schaden aufgetaucht ist, desto zielsicherer können wir den Schadenshergang einschätzen.
3. Analyse des Schadensbildes mit Bewertung
Dieser dritte Schritt ist der wichtigste der gesamten Schadensanalyse. Es geht darum, den Schaden und die Spuren der Beanspruchung des ausgefallenen Bauteiles, beispielsweise einer Dichtung, zu erkennen und richtig zu bewerten.
Dazu gehört eine mikroskopische Prüfung des beschädigten Bauteiles:
Wir begutachten die Beschaffenheit der Oberflächen, Art und Ausprägung der Beschädigungen und die Abmessungen des Bauteils. Dafür stehen uns verschiedene Digitalmikroskope und ein Rasterelektronenmikroskop zur Verfügung.
Weiterführende, werkstoffliche Analysen werden bei Bedarf eingesetzt: Bei manchen Schadensfällen sind zusätzliche Werkstoffanalysen notwendig, um auf die Spur des Schadensmechanismus zu kommen. Mithilfe modernster Prüfmethoden und Geräten sind wir in der Lage, eine Vielzahl von Schadensfällen eindeutig zu analysieren und einzugrenzen und die Ursachen zu benennen.
4. Absicherung der gewonnenen Rückschlüsse
Ist nun in Schritt eins bis drei eine mögliche Erklärung der Schadensursache gefunden worden, gilt es, diese Annahme möglichst gut abzusichern. Dazu gehört, die Rand- und Einsatzbedingungen zu prüfen und zu hinterfragen. In unklaren Situation oder bei mehreren möglichen Ursachen für ein Schadensbild hilft oft der Einsatz weiterführender Werkstoffanalytik, um Rückschlüsse abzusichern.
5. Bericht mit Empfehlung möglicher Abstellmaßnahmen
Zum Abschluss der Schadensanalyse wird ein Bericht erstellt. In ihm wird die angenommene Schadensursache benannt und schlüssig erklärt. Ziel ist es, auch Fachfremden und Unbeteiligten die komplette Logik des Ausfalles aufzuzeigen und die objektiven Ergebnisse aller Untersuchungen übersichtlich darzustellen und zu bewerten.
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