Zugfestigkeit, Reißfestigkeit und Reißdehnung

Bedeutung und Prüfung

Zugfestigkeit, Reißfestigkeit und Reißdehnung sind wichtige Materialkennwerte von Elastomeren, die Aufschluss über die mechanische Belastbarkeit der Werkstoffe geben. Hohe Festigkeitswerte versprechen im Einsatz ein gutes Abriebverhalten und geben bei Montagevorgängen mehr Sicherheit gegenüber einer Beschädigung der Bauteile.

Die Zugfestigkeit eines Werkstoffes, ist die maximale, mechanische Zugspannung, die er aushält, bevor er reißt. Sie wird in N/mm² bzw. MPa angegeben.

Die Reißfestigkeit eines Werkstoffes ist die mechanische Zugspannung genau im Moment des Reißens und wird ebenfalls in N/mm² oder MPa angegeben.

Da bei Elastomeren die maximale Zugspannung und die Zugspannung im Moment des Reißens meistens identisch sind, werden die beiden Begriffe häufig synonym verwendet.

Die Bruchdehnung, auch Reißdehnung genannt, ist ein Kennwert, der die maximale prozentuale Dehnung beschreibt, die eine Zugprobe im Moment des Bruches erfährt. Sie beschreibt also die Verformungsfähigkeit eines Werkstoffes unter Zugbelastung.

Bedeutung für die Anwendungstechnik

Alle drei Kennwerte werden im Zugversuch ermittelt und geben Aufschluss über die mechanische Belastbarkeit eines Werkstoffes und über dessen Vernetzungsdichte.

Der Zugversuch

Der Zugversuch ist in den Normen DIN 53504, ISO 37, VDA 675 205, ASTM D412 und ASTM D1414 beschrieben. Wir arbeiten unserem Prüflabor überwiegend nach DIN und ISO.

Beim Zugversuch werden genormte Prüfkörper, in den meisten Fällen sind das sogenannte Schulterstäbe, in eine Zugprüfmaschine eingespannt und mit konstanter Vorschubgeschwindigkeit bis zum Zerreißen gedehnt. Dabei wird der Verlauf der benötigten Kraft und der Dehnung aufgezeichnet und in einem Zugdehnungsdiagramm dargestellt.

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Weitere in ausführlichere Informationen zu Reißfestigkeit, Zugfestigkeit Bruchdehnung und Zugversuch finden Sie in unseren Fachbeiträgen:

Der Bericht aus dem Jahr 2014 beschreibt den Ablauf von Zugversuchen und beleuchtet die Aussagekraft der Ergebnisse bezüglich der mechanischen Belastbarkeit und Verarbeitungsqualität von Werkstoffen. Zusätzlich behandelt der Bericht wichtige Prüfnormen und Probekörper. Er gibt Erklärungen zu den Kennwerten Zugfestigkeit, Reißfestigkeit und Reißdehnung, die über den Zugversuch ermittelt werden und zeigt externe Einflussgrößen auf diese Kennwerte und die Ergebnisse der Prüfung auf.

Der Bericht, zuletzt aktualisiert in 2019, beschreibt die Durchführung des Zugversuches an Ringen und erklärt den Sinn von Zugversuchen an Fertigteilen. Sie erfahren mehr über die Einflüsse von Größe, Geometrie und Beschaffenheit der Bauteile sowie Prüfausstattung und Prüfdurchführung auf die ermittelten Prüfergebnisse.