Zugverformungsrest (ZVR)

Bedeutung und Prüfung

Elastomere verformen sich unter Belastung größtenteils elastisch, also reversibel, jedoch zu einem gewissen Anteil auch plastisch, d.h. bleibend. Der Grad dieses plastischen Verformungsanteils erlaubt Rückschlüsse auf die Eignung eines Elastomers für einen bestimmten Einsatz aber auch auf den Vernetzungsgrad eines Fertigteils.

Bedeutung für die Anwendungstechnik

Der Zugverformungsrest (ZVR) gibt ebenso wie der Druckverformungsrest (DVR) Aufschluss über das Rückverformungsverhalten von Elastomeren unter Temperaturbeanspruchung.

Die Zugverformungsrest-Prüfung (ZVR-Prüfung)

Der Zugverformungsrest wird nach ISO 2285 bzw. DIN ISO 2285 bei definierter Temperatur unter konstanter Dehnung oder unter konstanter Last geprüft. Wir arbeiten in der Regel bei der Zugverformungsrestprüfung (ZVR-Prüfung) mit konstanter Dehnung, da dieser Anwendungsfall in der Realität der bedeutendere ist.

Als Probekörper wird entweder ein Elastomerstreifen, ein Schulterstab oder in der Dichtungstechnik ein O-Ring genutzt. Der Prüfling wird mit bestimmter Dehnung, meist 25 % oder 50 %, bei definierter Temperatur über einen festgelegten Zeitraum gleichmäßig belastet und nach einer Abkühlprozedur wieder entspannt.

Für die Berechnung des Zugverformungsrests wird die bleibende Dehnung in das Verhältnis zur absoluten Dehnung gesetzt. Der ZVR wird in Prozent der ursprünglichen Dehnung angegeben.

Downloads

Ausführliche Informationen zum Zugverformungsrest und dessen Prüfung erhalten Sie auch in unseren Fachberichten:

In dem Fachbericht erfahren Sie, wie eine ZVR-Prüfung nach DIN ISO 2285 durchgeführt wird, welche Bedeutung die ermittelten Ergebnisse haben und wie sie gegenüber einer Druckverformungsrechtprüfung (DVR-Prüfung) abzugrenzen ist. Zusätzlich beschreibt der Beitrag den Unterschied der ZVR-Prüfung nach ISO zu den Prüfungen, die in ASTM D412 und ASTM D1414 beschrieben sind.